Am Flughafen wird jetzt gemessen

Die Messungen erläuterte Dr. Diana Rose vom Landesamt am Donnerstagabend im städtischen Umweltausschuss. "Ultrafeinstäube sind zwischen 10 und 100 Nanometer groß", erläuterte sie, die herkömmlichen Feinstäube hingegen mindestens 100 Nanometer. Das Problem: Feinstäube kann man gut messen, Ultrafeinstäube hingegen nicht. "Sie tragen nicht zur Masse der Probe bei", so Rose. Eine herkömmliche Massenmessung bringt also nichts. Man muss die Partikel auszählen. Dabei kam heraus, dass es in einer Probe oft viel mehr Ultrafeinstaubteilchen gibt als Feinstaub. Unklar ist, wie gefährlich Ultrafeinstäube sind. Sie gelangen tiefer in die Bronchien. Aber ob beispielsweise die langen, spitzen Teilchen gefährlicher sind als runde, ob ihre chemische Beschaffenheit eine Rolle spielt - all das ist völlig ungeklärt. Deswegen gibt es auch keinerlei Grenzwert.

Das Landesamt misst seit einem Jahr an acht Stationen entlang des Flughafens: Zwischen der Autobahn und der Centerbahn, in der Anflugschneise, nördlich vom Flughafen in Schwanheim, sogar in der Nordweststadt - um zu sehen, ob der Südwestwind Ultrafeinstaub bis in die Stadt trägt.

Rose hatte in einem ersten Zwischenbericht festgestellt: Der Flughafen ist eine bedeutsame Quelle der Ultrafeinstäube. Man misst mehr als an anderen Stellen. Und: Es scheint fast ausschließlich der Bodenbetrieb zu sein, der für die Ultrafeinstäube verantwortlich ist. Denn wenn die Triebwerke in der Höhe die Stäube ausstoßen, verteilen sie sich weit. Sie werden auch rasch mit anderen Stoffen verbunden und wachsen dadurch.

 

Einen zweiten Zwischenbericht will Dr. Rose möglichst noch vor der Sommerpause fertigstellen. Darin soll es darum gehen, wie weit die Ultrafeinstäube kommen, ob sie am Boden auch zu messen sind, wenn die Flugzeuge 400 Meter darüber fliegen, und wie groß die Belastung durch Flugzeuge im Verhältnis zur Belastung durch den Straßenverkehr ist.

Quelle: Artikel aus der FNP E-Paper App, 10.05.2019