Lübecker Flughafen auf Eis?

Fast zehn Jahre lang lagen die Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Flughafen Lübeck auf Eis. Verhandlungstermine wurden mehrfach abgesagt. Jetzt wird die erste von insgesamt drei Klagen verhandelt. Am 26. Februar befasst sich der 1. Senat des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Schleswig in mündlicher Verhandlung mit der Klage der Gemeinde Groß Grönau gegen den Flughafenausbau. Die Gemeinde sieht ihr Recht auf kommunale Selbstverwaltung gefährdet. Außerdem befürchtet sie nach Angaben ihres Bürgermeisters Eckhard Graf (SPD) steigende Lärmbelastung der Anwohner durch mehr Flugbetrieb.

Der 2009 vom Wirtschaftsministerium des Landes genehmigte Ausbauplan geht von bis zu 3,5 Millionen Passagieren im Jahr aus. Gegen diesen Planfeststellungsbeschluss hatten die Gemeinde Groß Grönau als unmittelbarer Nachbar des Flughafens sowie die Schutzgemeinschaft gegen den Fluglärm Lübeck (http://www.flughafen-luebeck-info.eu/) und zwei Bürger geklagt. In einer Eilentscheidung genehmigte der 1. OVG-Senat 2011 einen Teilausbau. Doch das Hauptsacheverfahren ruhte sieben Jahre lang – nicht zuletzt, weil die Betreiber des Flughafens mehrmals wechselten. Zuletzt kaufte der in Groß Grönau wohnende Unternehmer Winfried Stöcker im Sommer 2016 den Flughafen.