Neues Mobilitätskonzept entwickeln – Flugverkehr aus Klimaschutzgründen radikal reduzieren!

Presseerklärung vom 8. Juli 2020

Corona-Pandemie nutzen: neues Mobilitätskonzept entwickeln  – Flugverkehr aus Klimaschutzgründen radikal reduzieren!

Jetzt kommt es darauf an, die während der Covid-19-Pandemie erfolgte massive Einstellung des Flugbetriebs am Frankfurter Flughafen zu nutzen, um ein neues Mobilitätskonzept zu erarbeiten, so Dirk Treber für die Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF) Rhein-Main.

Dabei hat der Klimaschutz an erster Stelle zu stehen und die Zukunft des Fliegens ist grundlegend zu überdenken.

Heute will die Fraport AG die Landebahn Nordwest wieder in Betrieb nehmen. Um den Flugbetrieb jederzeit „sicher und flüssig“ abzuwickeln zu können, plant das Flughafen-Management eine Ausweitung der Ein- und Abflugschneisen. Dies bedeutet  bei Westbetrieb, dass nicht nur die Bürger*innen von Hanau, Offenbach, Neu-Isenburg und dem Frankfurter Süden wieder stärker belastet werden sondern auch Teile des Main-Kinzig-Kreises, des Spessart und des bayerischen Untermains.

Bei Ostbetrieb werden dann nicht nur Mainz, Ginsheim-Gustavsburg, Bischofsheim, Rüsselsheim, Raunheim und Kelsterbach stärker mit Fluglärm, Luftschadstoffen und Ultrafeinstäuben belastet, sondern auch andere Teile des Rhein-Main-Gebietes und Rheinhessens.

Vor der Corona-Pandemie war die Belastungssituation der Menschen im Flughafenumland durch den ständig steigenden Flugbetrieb und die zahlreichen Ausnahmeregelungen insbesondere für Billigflieger in der Zeit  der Betriebsbeschränkung von 23.00 bis 05.00 Uhr teilweise unerträglich und krankmachend.

Drei Monate Lock-Down haben den Menschen in der Region vor Augen geführt, wie sich Umwelt- und Lebensqualität verbessern lassen.

Obwohl schon seit mehreren Jahren wissenschaftlich erwiesen ist, dass der Treibhauseffekt durch den CO²-Ausstoss der Fliegerei massiv beschleunigt wird, gab es bisher nur unzureichende Initiativen von Land, Bund und EU, um die selbstgesteckten Klimaziele gegen die Interessen der Luftfahrtlobby durchzusetzen. Dies muss dringend geändert werden.

Die international vernetzten Flughäfen, Airlines, Flugzeughersteller, Fracht-,  Logistik- und Speditionsfirmen sowie die Reise- und Tourismusbranche werden ihre Globalisierungsphantasien über Bord werfen und sich komplett neu aufstellen müssen.

Ein geändertes Mobilitätsverhalten wird zu zahlreichen innovativ und nachhaltig gestalteten neuen Arbeitsplätzen führen und so die Lebensqualität für alle Menschen insgesamt verbessern, so Dirk Treber abschließend.

Interessengemeinschaft zur Bekämpfung
des Fluglärms (IGF) Rhein-Main
Dirk Treber