Wo ein Wille ist auch ein WEG!

Betreff: Mehrfach beobachtete Anflugalternative bei Ostwind mit Südumfliegung zur Entlastung des Mainzer Siedlungsgebietes

Sehr geehrte Damen und Herren,

als lärmgeplagte Anwohner haben mein Mann und ich am Freitag, den 29.06.2018, zwischen circa 23.38 Uhr und 23:41 Uhr zwei, sowie am 08.07.2018, gegen 23:10 Uhr, eine weitere, für die Entlastung der Anwohner von Mainz-Hechtsheim, Mainz-Weisenau und Mainz-Laubenheim interessante Beobachtungen gemacht.

Da wir von unserem Haus einen uneingeschränkten Weitblick mit Westausrichtung haben, können wir den Anflugverkehr sehr gut beobachten. In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass sich direkt über unserem Haus alle bisherigen „Einfädelungsvorgänge“ der bei Ostwind im Landeanflug auf die Landebahn 1 des Frankfurter Flughafens befindlichen Flugzeuge konzentrieren.

Dieser bislang stets als alternativlos dargestellte Korridor wird seit Jahren konstant von allen im Landeanflug befindlichen Flugzeugen anvisiert. Somit haben wir, wie auch der Großteil der Bewohner des Mainzer Siedlungsbereiches, den schlussendlich direkten und lauten Überflug fast aller bei Ostwind landenden Maschinen zu erdulden, auch an Sonn- und Feiertagen, sowie in vielen Nachtrandstunden!

Umso erstaunlicher der nächtliche Anflug der drei oben genannten Verkehrsflugzeuge:

Alle Maschinen zeigten idente, deutlich vom bisherigen Anflugverhalten abweichende Flugbewegungen während des Landeanfluges bei schönstem Wetter und Ostwind. Das Siedlungsgebiet von Mainz-Hechtsheim, Mainz-Weisenau, als auch von Mainz-Laubenheim wurde nicht tangiert, da diese Maschinen  rund 2 bis 3 Kilometer südlich der vorgenannten Siedlungen ihren Anflugkurs wählten.

Diese Maschinen umflogen das Mainzer Siedlungsgebiet eindeutig, d.h. absolut synchron in einem von uns zuvor noch nie beobachteten, „neuen Korridor“. Wie wir im weiteren Verlauf mit Blickrichtung nach Osten beobachten konnten, zogen die beiden Maschinen sodann auf der hessischen Seite in den seit vielen Jahren üblichen Anflugkorridor (Leitstrahl) hinein.

Es ist durch die drei oben genannten, beobachteten Flugbewegungen eindeutig bewiesen worden, dass das Mainzer Siedlungsgebiet von Maschinen umflogen werden kann und hierdurch die Gesundheitsgefahren, die durch den direkten Überflug von Maschinen entstehen, minimiert werden können.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass uns ein langjähriger Lufthansapilot jüngst mitteilte, dass die Anflugkoordinaten technisch weitaus präziser vorgegeben werden können, als die klassischen „GPS-Koordinaten“ dies bislang zulassen. Seiner Einschätzung nach wäre es zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr erforderlich, dass Flugzeuge über bewohntes, Mainzer Stadtgebiet einfliegen.

Die Verantwortung für Gesundheit, Leib und Leben der massiv lärm- und schadstoffexponierten Anwohner liegt unzweifelhaft bei der Deutschen Flugsicherung, den Entscheidungsträgern der Landesregierung, sowie derer in der Fraport AG.

Wir hoffen, Sie sind sich Ihrer hohen Verantwortung bewusst.

Es ist bei technisch verbesserten Anflugkoordinaten zwingend geboten, verantwortungsvoll das Siedlungsgebiet weitestgehend zu umfliegen.

Es stellt sich uns daher die Frage, weshalb dies nicht praktiziert wird?

Diese Frage können Sie uns sicherlich beantworten.

In Erwartung Ihrer Antwort und mit freundlichen Grüßen